Der Brumm im Reigen

Mal so zwischendurch: ein Bekannter fragte, ob ich mal kurz nach seinem Radio schauen kann, es brummt und der Leuchtfächer (EM80) reagiert kaum. Klaro, da sag ich nicht nein und nehme mir sein Telefunken Rondo 55 in meiner Werkstatt zur Brust. Das Gehäuse muss unbedingt behandelt werden, an der Vorderseite fehlt schon der Lack. Nun die Inbetriebnahme: sofort brummt der Netztrafo wie eine Turboprop, aber es spielt. Auch vom Klang her macht es keinen schlechten Eindruck.

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Komischerweise ist an diesem Radio die Oberseite am wenigsten verschlissen. Das Messing wurde auch schon mal leicht poliert.

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Der Schallwandstoff ist auch noch ganz gut erhalten. Was wieder „Gefummel“ wird, ist das Auftragen des goldenen Zierstreifens auf dem Gehäuse.
Habe kurzerhand das Chassis ausgebaut und auf meinen Reparaturständer geschraubt. Der erste Blick unters Chassis zeigt, dass schon einige Papierkondensatoren durch neuere Styroflex ersetzt wurden. Das Formieren des Netzelkos brachte keinen Erfolg, der Kapazität ist niedrig und der Leckstrom hoch, also raus damit. Habe einen neuen eingebaut, den ich natürlich auch vorher formiert habe, um ihn aus seinem WinterLagerschlaf zu „wecken“.

Das Rondo hat den Selengleichrichter liegend auf der Oberseite montiert:

Telefunken Rondo 55

der liegende Gleichrichter

Nach nur 3 Minuten wird er sehr heiß. Messungen ergaben, dass selbst wenn ich hinter Gleichrichter alles abhänge, nur um die 200 V ankommen, obwohl der Trafo 230 V liefert. Laut Schaltplan sollten es aber 267 V sein! Ich staune, dass das Rondo trotz der bescheidenen 200 V so gut spielt 😮

Telefunken Rondo 55

eigentlich sollten es 263V sein!

Das bedeutet, dass auch der Gleichrichter gewechselt werden muss. Der hat sich vermutlich genauso kaputt gestanden, wie der Netzelko. Dann werde ich auch gleich die Netzanpassung an unsere 230V durchführen und dazu das Radio auf 240V umstellen. Bei 240V-Auswahl am Einstellrad auf der Rückseite des Radios stellt sich bei 230V Netzspannung eine gute Heizspannung ein: 6,2Volt.
Also raus mit dem alten Gleichrichter! Ich habe den alten entkernt und den neuen Brückengleichrichter auf eine kleine runde Platine gelötet und auf der Rückseite Lötösen gebogen, um die Kabel fest anlöten zu können. Dabei habe ich auf die Farbbezeichnungen auf dem Originalgleichrichter geachtet und natürlich beibehalten.

Telefunken Rondo 55

der neue Brückengleichrichter B380C1500

Telefunken Rondo 55

…werden zu Lötösen umgebogen…

Telefunken Rondo 55

…und die Kabel angelötet…

Dann hab ich alles isoliert und die Platine in das Gleichrichtergehäuse gedrückt und den Zwischenraum zwischen Bodenplatte und Platine mit der Heißklebepistole ausgespritzt. Nun kann die Anpassung an die geforderten 267 Volt hinter Gleichrichter vorgenommen werden. Da ist probieren angesagt, bis man den richtigen Hochlastwiderstand gefunden hat (mind. 5 Watt).

Telefunken Rondo 55

…probieren geht über studieren…

Telefunken Rondo 55

Klasse! Bei 150 Ohm Sollspannung bei 230 V Eingang erreicht!

Bei diesem Modell sind sämtlichen Lötbrücken so dünn beschaffen, dass beim Auslöten der Baueteile ein vorsichtiges Ziehen trotzdem zum Abbrechen der Lötösen führen kann:-(
Des weiteren wunderte ich mich, dass die EM80 nicht öffnete, sieht sie doch noch so frisch aus. Der Fehler lag am 500 kOhm-Widerstand, der direkt an der EM80 gelötet ist. Der war leider hochohmig geworden und bremste daher den schönen grünen Fächer aus.
Lackiert habe ich das Radio in 4 Schichten, leider nur mit einer Farbrolle. Hierzu heize ich die Farbe im heißen Wasser und das Badezimmer an, meine Lackierkabine. Zwischen jedem Lackierschritt wird das Radio komplett mit 800er Schmirgel wieder angeschliffen.
Nur noch ein paar Tage aushärten lassen und dann wird es noch mit Hartwachs poliert und versiegelt.
Nun gab es gestern ein paar Strahlen Sonne, die ich zum Fotoshooting genutzt habe:

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Die Zierleiste um das Radio habe ich vor dem Lackieren geklebt.
Diesmal gab es zur Feier der Fertigstellung Espresso und guten alten Jazz vom „Golden Gate Quartet“.

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Die Eingeweihten wissen, warum jemand bei Rondo auch an Kaffee denkt:-)

Telefunken Rondo 55

Telefunken Rondo 55

Den Vorwiderstand habe ich extern vom Gleichrichter auf das Chassis geschraubt, da er doch ziemlich heiß wird, wenn er die Spannung „verbrät“. So kann er seine Hitze etwas besser abgeben und beim nächsten Mal messe ich auch die Temperatur. Auf jeden Fall wurde er so warm, dass man ihn ohne Aua nicht mehr festhalten kann.
Der Elektrostat war auch hinüber, die Folie war zerbröselt und hatte keine Beschichtung mehr. Da habe ich die Akkustik getestet und mich für den Piezo-Hochtöner entschieden und eingebaut.
Tja, was ich hätte besser machen können, ist natürlich die Schramme an der Vorderseite im Furnier richtig kaschieren. Die verbeulte Zierleiste vorn habe ich auch nicht mehr richtig Ausbeulen können. Am Trafo habe ich auch alle Schrauben nachgezogen, trotzdem konnte das mechanische Brummen nicht ganz abgestellt werden.

Technische Daten:
6 Röhren: ECC85, ECH81, EF89, EABC80, EM80, EL84
8 AM-Kreise + 9 FM-Kreise
2 Lautsprecher, 4 W
Gehäuseabmessungen (BHT) 590 x 395 x 276 mm
Gewicht 11.6 kg
Originalpreis 349.- DM

Der originale Schaltplan hochauflösend als pdf-Download hier!

8 Beiträge zu “Der Brumm im Reigen”

  1. Diogenes sagt:

    Schöner TFK – Super!

    NETZANPASSUNG
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    Richtig so !

    Bei umgeschaltetem NT auf 240V~ ist eine Heizspg. 6,2 Volt noch OK., wenn die tatsächliche Versorgungsspannung ca. 225V beträgt. Sollte die Heizspg. bei 225V UNTER 6,2V fallen, dann die Trafoumstellung wieder auf 220V einstellen. In diesem Falle wird ein 5…10Watt-VORWIDERSTAND V O R den Netztrafo geschaltet. Dieser Widerstand muß in seinem Wert experimentell ermittelt werden, und zwar bei 225V~ Versorgungsspannung, UKW-Empfang mit hoher Feldstärke, viel Bass und mittlerer Lautstärke. Voraussetzung ist ein intakter Gleichrichter und intakte Elkos. (s.u.!)
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    Allerdings sollte man GRUNDSÄTZLICH nach jeder Art der Netzanpassung, und auch insbesondere nach Umbau des GLR von Selen auf Silizium, sowohl die Heizspannung als auch die Anoden-Gleichspannung messen, und zwar bei gutem UKW-Empfang und mittlerer bis größerer Lautstärke. Wenn die Spannungen, insbesondere bei starken Bässen, unter die Mindestwerte abfallen, muß noch was getan werden.
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    Das mit dem Gleichrichter – „Silikon-Implantat“ ist ja ganz in Ordnung, nur sehe ich leider die –>PARALLELKAPAZITÄTEN zur AM-Brummvermeidung nicht.

    WO SIND DIE DENN ?

    Hierzu werden 4,7 … 10nF / 1000V- pro Diodenstrecke empfohlen (6,8nF gibts oft billig, weil die kaum einer braucht 😉
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    Wo ist der VORWIDERSTAND platziert ? VOR oder HINTER dem GLR ?

    Den Widerstand hätte ich übrigens zusammen mit den Parallelkapazitäten u. dem GLR gemeinsam in das alte Gleichrichtergehäuse gepackt. Platz ist da ja satt. In diesem Zusammenhang wäre der Innenaufbau auf einer länglichen Lochrasterplatine zu empfehlen, wie sonst auch üblich.

    Diese abgeknabberte „runde“ Platine gefällt mir ganz und garnicht, jedenfalls nicht sooo, wie das hier gemacht worden ist…

    Wenn das unbedingt sein muß mit ’ner runden Scheibe, dann kann man entweder Teflon- bzw. Pertinax-Unterlagscheiben nehmen oder mittels einer Lochsäge (Hohlbohrer) ein solches Segment aus einer Lochrasterplatine -sauber- ausschneiden.
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    Die Sache mit den STYROFLEX-Kondensatoren: Ist das sicher? Sind das WIRKLICH Styroflex-kos? Als KOPPEL-C sind die nämlich nicht geeignet. Auch ansonsten bei recht hohen Spannungen nicht zu empfehlen.

    Da würd‘ ich nochmal genauer hinsehen und die Dinger ganz schnell ersetzen…

    ZIERSTREIFEN:

    Ja, richtig, elende Fummelei mit Pinsel und Farbe etc. Diese Streifen gibts im Autozubehör zum aufkleben; überlackierbar !

    Bis dahin,

  2. Stefan Rämisch sagt:

    Schön gemacht, vielen Dank für die Informationen und Hinweise. Mir als Dilettanten und Amateur hilft das sehr (ich bin nur mechanischer Ingenieur).
    Frage: Was wäre denn der Unterschied zwischen einem Vorwiderstand vor oder hinter dem Gleichrichter?
    Weitere Frage: Aus optischen Gründen fände ich es auch gut, den Vorwiderstand in das alte Gehäuse mit hineinzupacken, aber was ist mit der Abwärme?

    LG
    Stefan

  3. Diogenes sagt:

    Hallo Stefan Rämisch,

    schönen Dank für Ihr Interesse an dieser schönen alten Technik und an Tilos Forum. Nur-, „Dilettant“ ist ein wenig hart, finden Sie nicht? Es geht ja ums Basteln; natürlich muß man auch seine Grenzen kennen. Ich halte es nicht für richtig, den Versuch zu unternehmen, aus einem Amateur einen Experten machen zu wollen, das ist auch überhaupt nicht nötig.

    Nehmen wir mal unsern Tilo; er hat mit voller Begeisterung, aber auch voller Unwissenheit mit diesem Hobby begonnen, und nun sieh sich mal einer an, was er inzwischen alles leistet. Für einen Fachmann hätte ich nicht so leicht eine Bewunderung übrig …

    Kleiner Tip: Schauen Sie sich mal die Abhandlung über den GRUNDIG ZAUBERSPIEGEL an…

    Für dieses Hobby braucht man -nach dem Interesse- natürlich Talent, Gefühl, Geduld und die Bereitschaft zu lesen und zuzuhören. Das ist eigentlich alles.
    Wenn es richtig dicke Probleme zu lösen gibt (HF, ZF, Demodulation…) gibts letztlich immer Leute, die helfen können. Ist aber eher selten der Fall.

    NUN ZU IHREN ERWEITERNDEN FRAGEN:

    Vorwiderstand:
    Um es mal einfach und etwas grob zu beschreiben: Eigentlich sagt es das Wort selbst schon. Es wird der Strom insgesamt, also schon VOR dem Wechselstromeingang des Gleichrichters -sagen wir ABGEFEDERT-. Das heißt, das der Vorwiderstand im Wechselstromeingang die physikalischen Vorgänge, die im Gleichrichter ablaufen, gleich mitberücksichtigt.
    Mehr braucht man dazu eigentlich nicht wissen; wenn ich mich hier vollkommen über die physikalischen Hintergründe auslassen würde, reichte die Seite kaum und hinterher wissen Sie genausoviel wie vorher, was die Zweckmäßigkeit bzw. den praktischen Bedarf anbelangt.

    Abwärme:
    Ein Widerstand von 5-Watt erwärmt sich bei diesen Verhältnissen kaum, einer mit 11-Watt fast garnicht.

    Sagen wir mal, wir müssen 20 Volt vernichten bei einem Strom von 100mA.

    P = U x I (Watt = Volt mal Ampere) entspr.: 20V x 0,1A = 2 Watt.

    Zwei Watt lassen einen 11-Watt-Widerstand im wahrsten Sinne des Wortes einfach „kalt“. (Ein 11-Watt-Widerst. passt locker mit in die Gleichrichterpatrone.)

    ABER:
    Bemühen Sie sich um die Ermittlung des entsprechenden Vorwiderstands (in seiner ohmschen Größe) erst, NACHDEM Sie die Netzspannungsanpassung des gesamten Gerätes durchgeführt haben. Achten Sie vordergründig darauf, daß bei einer Netzspg. von 225V~ ziemlich genau 6,3Volt Heizspannung zu Verfügung sind. Der Einfachheit halber können Sie die Heizspannung an den Skalenlampen messen, dann müssen Sie sich nicht durch den Drahtdschungel unterm Chassis wühlen.

    MERKE:
    Ein UNTERSCHREITEN der Heizspannung birgt weit größere Gefahren für die Röhren als eine leichte Überheizung! (Einfach erst mal so hinnehmen…)

    Stellen Sie sicher, daß die Lade/Siebelkos vollkommen in Ordnung sind, bevor Sie mit der (endgültigen) Anpassung des neuen Gleichrichters beginnen.

    So, und nun viel Spaß beim Lernen und basteln; Fragen sind gerne willkommen.

    Viele Grüße

  4. Stefan Rämisch sagt:

    … der Dilettant vom Wort her ist jemand, der sich an etwas erfreut. Vielleicht unvoreingenommen und nicht in aller Tiefe, aber insoweit stehe ich dazu. Und der Amateur ist ja eigentlich auch ein Liebhaber… 🙂
    Hintergrund meiner Frage ist aber ein anderer (falls das Thema für diesen Thread zu abwegig ist, würde ich mich über eine Antwort per Mail freuen, mich sozusagen daran dilettieren…):
    Ich habe einen Röhrenverstärker gebaut, nichts Weltbewegendes oder Neues, zwei EL84 im Gegentakt, klingt jedenfalls gut an meinen ebenfalls selbstgebauten Saba Cellos (ggfs. googeln). Alles wäre schön, wenn nicht der Netztrafo ein bisschen viel Spannung aufbauen würde. Also habe ich einen 100Ohm Dale Hochlastwiderstand VOR die Netzteilplatine geschaltet. Der Widerstand hat nominell 25W und über ihn fallen gemessene 13,5 Volt Wechselspannung ab – daraus errechne ich mir mit P = U * U / R = 1,82 W Verlustleistung aus. Das sollte den Widerstand eigentlich relativ kalt lassen. Tut es aber nicht, das Ding wird ordentlich heiß, so 50 – 60 Grad schätze ich. Daher meine obige Frage, hab ich da einen Denkfehler? Muß man bei Wechselstrom anders rechnen? Sind die 50-60 Grad normal?
    Es gäbe Auswege: Einen anderen Netztrafe – habe ich nicht und will ich nicht anschaffen.
    Die NT-Platine hat drei Eingänge (Null und 2 x Phase) um einen Trafo mit Mittelanzapfung nutzen zu können. Ich habe „Null“ und 1 x „Phase“ benutzt, da der Trafo keine Mittelanzapfung hat. Auf der Platine sind nur 2 Dioden. Sollte ich mit zwei weiteren Dioden eine „künstliche Mitte“ erzeugen und dann alle drei Eingänge nutzen. Wohin dann mit dem Widerstand?
    Wenn gewünscht, kann der Beitrag mit Bildern angereichert werden, aber ich weiß nicht wie.
    Vielen Dank für einen Rat aus der Tonne an den Dilettanten.
    Herzliche Grüße
    Stefan Rämisch

    1. Diogenes sagt:

      Hallo Herr Stefan Rämisch,
      schön, daß Sie sich an den Verstärkerbau herangetastet haben. EL84 ist eine hochpotente Leistungspenthode, in sich schon etwas besonderes, man hat sich nur an ihre Existenz durch ihr massenhaftes Auftreten gewöhnt. Mit dieser Röhre und ihrer größeren „Schwester“, der EL34, läßt sich so ziemlich alles, was das (musikalische) Herz begehrt, realisieren.

      Nun zur Technik:

      SABA CELLOS:
      Sind bekannt; basierend auf „Greencones“. Nun will ich Ihnen weder die Laune verderben noch Ihren Stolz verletzen, aber dieser ganze „Greencone-Kult“ ist ein Mythos. Die taugen im Bassbereich nichts. Diese „Saba-Greencone“-Lautsprecherchassis, die ohne Zweifel hervorragende Tief-Mitteltöner sind, zur Basswiedergabe durch „gespannte“ Seitenwände eines an ein Streichinstrument angelehnten „Korpusses“ sozusagen „erziehen“ zu können, nur weil der Korpus durch die Atmung und Chassisvibrationen flattert, ist ein Irrglaube. Halten Sie mal Grundig-Multioktav oder Isophon-Breitbänder dagegen… Nur mal so am Rande.

      Ihr VERSTÄRKER:

      1.) Ist es ein vorkonfektionierte Verstärker-BAUSATZ ? Wenn ja, welcher? (Baumuster, Hersteller bzw. Vertrieb)

      2.) Ist es nur ein Monoverstärker? Oder Stereo, mit nur einem Netzteil?

      3.) Wieviele Röhren und welche Typen sind neben der EL84 in Ihrem Verstärker (pro Kanal) verbaut?

      4.) Was für Ausgangsübertrager finden Verwendung?

      5.) Welche Sekundärspg. liefert der v. Ihnen verwendete Netztrafo? Welchen Strom kann er liefern? Ersatzweise: Wo stammt er her? Typenbezeichnung?

      6.) Haben Sie einen Schaltplan vom gesamten Gerät (also nicht nur v. Netzteil) ?

      7.) Warum schließen Sie die Anschaffung eines geeigneten Netztrafos aus? (Richtig gewählt sind solche Trafos nicht besonders teuer)

      Eine zeitnahe Antwort wäre nett; die Feiertage stehen bevor….

      Grüße aus dem Faß

  5. Stefan Rämisch sagt:

    Herzlichen Dank für die schnelle Antwort.

    Was die EL84 kann, wenn ein kommerzielles Gerät von einer namhaften Firma ausentwickelt ist, merkt man auch bei einem Tannhäuser (einer liegt momentan auf der Werkbank).
    Auch die eisenlosen von Philips sind ein Faszinosum…

    Cellos: Kein Problem, ich bin immer für Anregungen dankbar.
    Ich habe verschiedene Bestückungen von Loewe Opta, Grundig und eben Saba in großen, offenen Schallwänden ausprobiert und die Sabas gefielen mir am besten. Die Größe der Schallwände waren allerdings trotz unseres großen Wohnzimmers und der Toleranz meiner Frau auf Dauer nicht erträglich. Die nächstbeste Lösung waren dann die Cellos. Ich stimme Ihnen zu, die schwingen ordentlich mit. Aber die Schwingungen klingen gut, finde ich…

    Immerhin steht der obige Verstärker als Laboraufbau mit den Cellos neben einer Accuphase-Kette mit Transmissionline-Boxen als „konventionelle Referenz“. Insbesondere bei natürlichen Instrumenten springt mir der Klang so entgegen, daß ich beschlossen habe, in dieser Richtung weiter zu probieren. Wenn Sie also Empfehlungen für Lautsprecherchassis und -boxen haben – gerne.
    Motto: Teuer und viel Leistung kann jeder, preiswert und selbst bauen finde ich interessant.

    Hörner habe ich schon zwei probiert: Angefangen mit den Buschhörnern mit erstaunlicher Performance, dann die „Viecher“ sind ebenfalls preiswert und gut
    Wer nachschauen möchte: http://www.jogis-roehrenbude.de/LS-Box/Berndt_Burghards-Viecher/Viech.htm
    Es sind noch ein paar Schmackshörner in der Projektpipeline, ein Verstärker mit EL34 nach Herrn Wankmiller (http://www.roehrenklingklang.de/) in Triodenschaltung ist schon fertig…

    Zu Ihren Fragen:
    1: Es ist der Meyer Verstärker aus der Röhrenbude, basierend wohl auf einem alten Elektorbausatz. http://www.jogis-roehrenbude.de/Leserbriefe/MMayer-Amp/MMayer-Amp.htm

    2: 2 Platinen jeweils mono, Netzteil doppelt aufgebaut auf einer Platine, noch ohne Softstart.

    3: Die Bestückung ist EF86, ECC83, 2 x EL84, doppelmono basierend auf obigen Layouts

    4. Ausgangsübertrager: Von einem tschechischen Lieferanten, offenbar nach einer alten DDR-Spezifikation (TGL 20/002) gewickelt: Output transformer for ultralinear push-pull amplifier of AB class with 2xEL84. Raa=10kOhm, Ub=300V, Po=20W, Rz=8Ohm, 30Hz÷15kHz. Output connection of primary winding: 12=A/2; 11=G2/2; 10=+Ub; 9=G2/1; 8=A/1. Output connection of secondary winding: 1+2 – 3+4.
    Original part number: TGL 20/002, http://www.ges.cz/de/vystupni-transformator-otr-20w-1-GES08202222.html (Mitlesern sei gesagt, daß die Preise interessant sind, aber es kommt noch Fracht UND Zoll drauf. Damit relativiert sich der Vorteil etwas. Immerhin riechen die Transformatoren nach Motoröl und nicht nach regeneriertem China-Plastik 🙂 ).

    5. Netztrafo: Von Tubeman-123 aus der elektrischen Bucht: Netztrafo 140 -M102 mit Haube–2x 270-300V/140mA-2×6,3V/3A, ca. 40 Euro. Die sekundäre Anodenspannungswicklung war in der Mitte verbunden aber doppelt herausgeführt, sodaß ich sie vorsichtig auftrennen und die 300 V Wechselstrom galvanisch getrennt 2 x herausführen und an die NT-Platine anschließen konnte.

    6. Schaltpläne und Layouts – siehe obige Links

    7. Naja, diesen habe ich schon neu gekauft, ich möchte eigentlich nicht noch einen kaufen. Wenns nicht anders geht, klar. Erfreulicherweise wohnt der Tubeman-123 hier in der Nähe im Siegburger Raum…
    Ich bin, bis auf die Temperatur der beiden Widerstände, ja sehr zufrieden. Ich frage mich eben, warum der Widerstand so heiß wird und wo da mein Denkfehler liegt…

    Ich bin mit Foren nicht so vertraut, ich hoffe, die Links sind in Ordnung so. Sonst kann Tilo die ggfs. löschen.
    Ich habe niemanden, den ich zu diesen Dingen in persona befragen kann, insofern nochmals: Vielen Dank!

    Mit internetten Grüßen aus dem Rheinland
    Stefan Rämisch

    1. Diogenes sagt:

      Also,
      lieber Herr Stefan Rämisch, ich glaube erkennen zu können, daß Sie Leidenschaft für die Sache entwickeln.

      Nun, ich habe mir die Verstärkerschaltung und den Netztrafo angesehen. Beim NT steht fest, daß er bereits mit einer symmetrischen Sekundärwicklung mit 2 x ca.270V~ ausgeliefert wurde, also so: ~270-0-270~

      Sie haben jetzt folgendes daraus gemacht: ~270-0 + 0-270~, richtig?

      Wenn ich Sie richtig verstanden habe, haben Sie die Mittelanzapfung aufgetrennt und damit zwei einzelne Sekundärspulen geschaffen, die Sie wohl jeweils einer Gleichrichterstrecke zugeführt haben, dabei aber jeweils die zweite Diode wegließen, wodurch Sie nun aus der schaltungstechnisch jeweils vorgesehenen Zweiweggleichrichtung (Vollwellengleichrichtung) jeweils eine EINWEGGLEICHRICHTUNG (Halbwellengleichrichtung) -mit vielen Nachteilen- gemacht haben. Da kann ich -ehrlich gesagt- nicht ganz folgen…

      Dann wundert mich noch die Verwendung eines Vorwiderstandes überhaupt; die Spannungen sind doch in Ordnung so…

      Alles in allem: So bringt das nichts hier. Ich müsste was „sehen“. Auch möchte ich nicht Tilos Seite damit vollstopfen; hier werden ja eigentlich mit bereits fertigen Schaltungen gearbeitet.

      Nun erschrecken Sie sich nicht: Ich helfe Ihnen ja gerne. Nur muß ein anderer Kommunikationsweg her; am besten wäre ja Telefon und FAX. Nur- wie lösen wir das jetzt?

      Bis später, Grüße ausm Kohlenpott

  6. Gerhard Zuber sagt:

    Guten Tag,
    ich habe in meinem Keller auch einen Rondo 55 (wieder) gefunden. Er spielt soweit gut, hat aber auch ein paar Lackmacken. Im Web habe ich bisher nur Schelllack gefunden. Der dürfte aber nach meiner Meinung für dieses Baujahr nicht mehr zum Tragen kommen. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir mitteilen könnten, welchen Lack Sie für Ihr Projekt wo gekauft haben.
    Besten Dank im Voraus und viele Grüße aus der Bierstadt Kulmbach.

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