Ein Leser dieses Blogs schrieb mich an, er möchte seinen Grundig Typ 87a überholt haben. Dieses Radio gehört in die Kategorie „Küchenradio“, also sehr kompakt, schlicht und trotzdem chick – Kunststoffgehäuse in hellbraun und elfenbein gehalten.
Der Grundig Typ 87a besitzt einen „Spartrafo“, hier ist Vorsicht geboten! Es bedeutet, dass es keine galvanische Trennung zwischen Netz und den intern generierten Spannungen im Gerät vor, es existiert nur eine Wicklung im Trafo, aus dem Mittels Anzapfung die verschiedenen Spannungen entnommen werden. Somit kann, genau wie bei den Allstromgeräten das Chassis Spannung führen, wenn das Potential auf der Masse liegt.
Hier hatten wir das Trafo-Thema etwas ausführlicher behandelt – Klick!
Problematisch ist bei diesen Geräten auch der TA-Eingang, der häufig auch nicht aufwändig getrennt wurde. Darüber braucht man sich bei diesem Grundig keine Gedanken machen, der hat nämlich gar keinen TA-Eingang!
Wer hier seine eigenen Signalquellen zuspielen möchte, sollte sich einen FM-Transmitter besorgen, die senden mit sehr geringer Leistung im UKW-Band.
Weiße Knöpfe! Da gibt es was zu schrubben und anschließend polieren auf der Welle, die von der Bohrmaschine angetrieben wird.
Die Überholung gestaltete sich sehr einfach, ich hatte noch nie ein Radio, an dem man so gut an das Schaltregister kommt! Die Abdeckung des FM-Tuners lässt sich einfach entfernen und dann kann man die Schieberegister einfach aushängen und wieder für besten Kontakt reinigen und konservieren. Daumen hoch für die Grundig-Leute!
Den müden Einweggleichrichter habe ich leer geräumt und mit einer Diode 1N4007 befüllt und den Vorwiderstand von den originalen 82Ohm auf 120Ohm erhöht.
Den Doppelelko habe ich wie immer aufgeschnitten und mit neuen Elkos als Sieb- und Ladeelko versehen. Hier war es etwas fummelig unterm Chassis, um an die Lötkontakte zu kommen.
Leider stellte sich bei der Inbetriebnahme ein Brummen ein, was sich in der NF bildete. Der originale Kondensator hatte eine Umschlingung mit einer Masseleitung, die bei dem neuen Kondensator nicht ausreichte. Also habe ich aus dünnem Kupferblech eine Abschirmung gebastelt und die auf Masse gelegt – das Brummen war weg.
Für die Netzanpassung auf 230V setzte ich einen 10Watt 40Ohm Hochlastwiderstand in die Netzzuleitung ein, damit die Röhren nicht überheizt werden.
Beim Zusammenbau natürlich nicht vergessen, die Madenschrauben an den Knöpfen mit Wachs wieder zu vergießen, sonst bekommt der Grundig 87a keinen TÜV!
Bei dem Kunststoffgehäuse hatte der Exzenterschleifer wieder leichtes Spiel, leichter Kratzer zu entfernen und das ganze auf Hochglanz zu polieren. Auch die Skalenscheibe ist aus Kunststoff und wurde von vorn schön poliert.
Er besitzt zwar eine Netzantenne, aber für einen guten UKW-Empfang sollte doch zumindest eine Wurfantenne benutzt werden, das bringt deutlich mehr.
Technische Daten:
Produktionsjahr: 1960/1961
3 Röhren: ECC85, EBF89, ECL86
6 AM-Kreise + 10 FM-Kreise
Gehäuseabmessungen (BHT): 330 x 200 x 150mm, 4kg
Originalpreis damals 139.- DM
Hi, could you send me a picture or tell me how to connect the windings of the ferrite antenna of the Mede Waves?
Schöner Beitrag über den Grundig 87 a, Viel neues über den Gleichrichterwechsel mit genauen Daten wie R auf 1200 Ohm tauschen und die Diodenbezeichnung 1 N4007. Auch über den Widerstand in der Netzleitung, um die 230 V abzufedern. Schade das die getauschten Teile nicht aufgelistet wurden. Habe den Grundig 87 und habe alle Papierkondensatoren, Elko`s getauscht, der Gleichrichter ist trocken und wurde mit Silizium Diode getauscht, Spannung bricht immer wieder zusammen. Stehe vor einem Rätsel.