Die Neuerung von Graetz im Jahre 1956 bestand in der Einführung des „Schallkompressors“. So ein Exemplar fehlte mir natürlich noch in meiner Sammlung. Also schlug ich zu, als dieses Graetz Sinfonia 4R/422 von einem Dampfradioforumkollegen für kleines Geld angeboten wurde. Leider steht das Radio nicht mehr so gut im Lack und auch die Rückwand fehlte leider. Da es aber nicht allzu exotisch ist, wird sich sicher gut Ersatz beschaffen lassen.
Die Technik scheint komplett zu sein, nur der alte Lack verabschiedet sich so langsam vom Holz. Hier geht es nur mit einer kompletten Neulackierung weiter.
Aber das beste ist natürlich der Blick auf die „Trompeten“ – der Schallkompressor:
Es besteht aus einem permanent-dynamischen Druckkammerlautsprecher, der über die beiden Trompetenkanäle nach rechts und links geleitet wird. Ein einfaches billiges System mit einem großen Namen! Ich kann mir auch noch nicht vorstellen, das mich der Klang später einmal umhauen wird.
Doch wie immer werde ich die Technik vor dem ersten Einschalten überholen.
Technische Daten:
Produktionszeitraum: 1956/1957
7 Röhren: ECC85, ECH81, 2x EF89, EM34, EABC80, EL84
8 AM-Kreise + 13 FM-Kreise
4 Lautsprecher mit 5,5 W
Gehäusemaße: 68 x 40 x 31 cm
Hier der Schaltplan-Download als pdf.
Na na na … !
„Einfaches, billiges System….“
Ich darf ja wohl bitten!
Sooo billig ist es ja nun mal nicht, einen Druckkammerlautsprecher zu entwickeln und dann auch noch zu fertigen! Hinzu kommt die kostenintensive Konstruktion der „Trompeten“.
Das war eine durchaus scharf durchdachte und teure Entwicklung.
Die Abbildung der hohen Töne wurde mit diesem System in der Schärfe begrenzt, und gleichzeitig in ihrer Deutlichkeit erhöht.
Durch die leichte akustische Verzögerung im Rohrsystem wurde erfolgreich der seinerseits intensiv angestrebte „3D-Effekt“ verbessert.
Bei genauem Hinsehen fällt auf, daß es sich bei diesem System der Lautsprecherbestückung um ein e c h t e s „3-Wege-System“ handelt !
Tief-Mitteltonbereich: ……. 2 x Tief-Mitteltöner
Mittel-Hochtonbereich: …. 1 x Mittel-Hochtöner
Hochtonbereich: ……………. 1 x Hochtonkompressor (!)
Nicht zu vergessen ist auch die Schaltung der Endstufe. Durch eine besondere Wahl des AÜ und geschickter Nutzung des Triodensystems der EABC80 einschl. ausgefeilter Umgebungsschaltung der Vor- und Endstufe hat GRAETZ aus nur einer Endröhre EL84 immerhin eine tatsächlich verfügbare Nutzleistung von >5Watt (5-6 Watt) gewinnen können.
Donnerwetter: GRAETZ hat’s wirklich gut gemacht. Auch wenn’s ’n bissel teuer war …
So, Leute, und nun wieder ran an die Röhren !
Ja, der klingt SUPERR . Habe den mit einem Philips Röhrenverstärker geschenkt erhalten. Der Amp hat 2mal 12 oder einmal24 Watt mit 4 EL84 . Hängt bei mir an 2 SABA NR4 je 35 Watt dran. Aber mein lieber Schwan mit Sony Datrecorder Aufnahmen oder MusikDVD ein Wahnsinns Klangerlebnis. Die machen Sound wie im Studio , Sind vom Sperrmüll mitgewandert. Nichts Kaputt alles gut. Halt gross . Nur wer Musik von MP3 gewöhnt ist der hängt schlichtweg den Unterkiefer aus, weil sowas wie das klingt nicht alle Tage zu hören ist. Ungewöhlich ist der enorme Schalldruck vom Bass , den spürt man im Bauch. und das mit 2mal 12 Watt. Der Tromp.Kasten läuft bei mir regelmässig. Bin nur begeistert von der Wiedergabe auch ohne Stereo. Schade dass mein Magisches Auge nur noch schwach leuchtet